Dezember
Was im Dezember zu tun ist
Auch der Dezember ist als Gartenmonat nicht zu vergessen und neben den
ersten Planungen für die kommende Gartensaison und dem Aussuchen der Weihnachtsgeschenke für Hobbygärtner gibt es noch Wichtiges zu tun:
Spätestens Anfang Dezember sollte man die Wasserleitungen im Freien und
im ungeheizten Gewächshaus leer laufen lassen, damit sie nicht platzen:
Wenn Wasser zu Eis gefriert, dehnt es sich sehr stark aus.
Wasserleitungen, die nicht in frostfreier Tiefe von 80 bis 100 cm
verlegt sind, sollte man deshalb vor den tiefen Winterfrösten unbedingt
leer laufen lassen, damit sie nicht kaputtgehen und mühsam ersetzt
werden müssen.
Obst
Schutz vor Wildverbiss, Wühlmäusen und Mäusen
Von den Obstgehölzen sind besonders Apfelbäume durch Wildverbiss
gefährdet. Schutz gegen Wildverbiss bieten engmaschige Drahthosen,
Lattengitter, Plastikspiralen und ähnliche Barrieren, die um den Stamm
herum angebracht werden. Kurzfristig soll auch das Anstreichen mit einer
Mischung von Kalkbrühe mit Ochsengalle, Wermut und/oder Franzosenöl
("Stinköl" aus der Apotheke) schützen. Andere setzen auf das Einreiben
der Stämme mit Speckschwarten. Im Gartenfachhandel werden auch
abschreckend wirkende Fertigprodukte zum Einstreichen als Schutz gegen
Wildverbiss angeboten.
Da sich Mäuse und Wühlmäuse
gerne unter dem Mulch auf den Baumscheiben aufhalten, mulcht man am
besten erst, wenn der Boden bereits hart gefroren ist, allerdings sollte
die oberste Bodenschicht minus 10 °Celsius noch nicht erreicht haben.
Das späte Mulchen hat außerdem den Effekt, dass im Frühjahr die Kälte
länger im Boden bleibt und der Austrieb verzögert wird - was die
Spätfrostgefahr mindert.
Wühlmäuse können im Winter beispielsweise mit Köderfallen* bekämpft werden. Profis im Gartenbau nehmen meist Wühlmausdrahtfallen - sie sind schwieriger zu handhaben, aber schnappen angeblich öfter erfolgreich zu.
Wer die Wühlmäuse nicht töten, sondern sie woanders aussetzen möchte, kann sie mit einer Lebendfalle fangen.
Obstlager überprüfen
Das Obstlager sollte regelmäßig überprüft und kranke Früchte aussortiert werden. Am besten lagerfähig ist Obst bei etwa 2 :bis 4 °Celsius und etwa 80 % relativer Luftfeuchte. Obst und Gemüse sollten nicht zusammen gelagert werden, da durch die Ausdünstungen des Obstes Gemüse schneller welk wird.
Unter Glas und Folie
Chicoree treiben
Chicoree wird aus Chicoree-Rüben getrieben. Als Treibgefäße eignen
sich Eimer und Kisten mit einer Höhe von etwa 35 bis 40 cm und
Wasserabzugslöchern im Boden. Die Treibeimer werden zunächst mit etwa
10 cm Erde befüllt. Dann wird das Rübenlaub etwa 3 bis 4 cm über der
Rübenschulter abgeschnitten und die Rüben senkrecht dicht an dicht und
mit der Rübenschulter nach oben in das Gefäß gestellt. Nun wird weitere
Erde über die Rüben gestreut und diese mit Wasser eingeschwemmt. Die
gefüllten Behälter werden ins Gewächshaus oder einen anderen Raum
gebracht und dort mit schwarzer Folie oder einem anderen
lichtundurchlässigen Material abgedeckt.
Die optimale Treibtemperatur liegt zwischen 12 und 17 °Celsius, wobei
man bei 12 °Celsius beginnt und dann langsam steigert. Der Chicoree kann
nach etwa 5 bis 6 Wochen geerntet werden.
Um im Winter Rüben für die Treiberei zur Verfügung zu haben, wird
Chicoree um den 20. Mai im Freiland ausgesät. Bis zur Ernte der Rüben
dauert es etwa 18 bis 20 Wochen, dann werden sie mit einer Grabgabel
ausgegraben und bis zur Treiberei bei 1 bis 3 °C gelagert.
Auch Löwenzahn kann auf die beschriebene Art getrieben werden.
Rhabarber im Gewächshaus verfrühen
Wer ein Gewächshaus hat, kann jetzt bei frostfreiem Wetter Rhabarber im Freien ausgraben und im Gewächshaus in den Boden setzen. Der Rhabarber ist dann wesentlich früher erntereif.
Gewächshauseindeckung säubern
Die lichtärmste Zeit des Jahres ist da. Wer das Gewächshaus auch im
Winter nutzt, sollte spätestens jetzt die Glas-, Kunststoff- oder
Folieneindeckung reinigen, um seinen Pflanzen während unserer trüben
Jahreszeit so viel Licht wie möglich zu geben. Zur Reinigung eignen sich
ein Schlauch mit Bürstenaufsatz oder ein Schwamm und warmes Wasser, dem
eventuell etwas Spülmittel hinzugegeben wird.
Ziergarten
Seerosen, die im flachen Wasser stehen, werden jetzt herausgenommen und im Keller überwintert.
Die letzten Kübelpflanzen werden ins Winterquartier gebracht.
Kübelpflanzen im Überwinterungsquartier
(an einem kühlen Überwinterungsplatz bei 2 bis 12 °C: Gewächshaus,
Garage, Gartenhaus, Schacht, Flur, ungeheizte Zimmer, kalter Keller)
werden nur selten gegossen und gar nicht gedüngt. Jedoch muss man sie
regelmäßig auf Blattläuse und andere Schädlinge kontrollieren.
Schneeglöckchen im Dezember
In den letzten Novembertagen, spätestens in den ersten Dezembertagen gräbt man Schneeglöckchenzwiebeln im Garten aus und pflanzt sie in kleinen Tuffs in Töpfe. Diese Töpfe stellt man für zwei Wochen an einen kühlen, geschützten Platz im Freien. Nach diesen zwei Wochen, in der noch einmal niedrige Temperaturen auf die Blumenzwiebeln einwirken, beginnt die eigentliche Treiberei: Man holt die Töpfe nach drinnen - zuerst in ein kühles, später in ein beheiztes Zimmer. Je nach Herbsttemperaturen vorher und den genauen Treibtemperaturen blühen die Schneeglöckchen schon Weihnachten/Ende Dezember.
Barbarazweige treiben
Am 4. Dezember werden Zweige von Sauerkirschen, Süßkirschen, Birken und
Holunder geschnitten, anschließend 12 Stunden in warmes Wasser (35 °C)
gelegt und dann bei etwa 20 °C in einem Eimer oder einer Vase
aufgestellt. Die Zweige blühen zur Weihnachtszeit.
Quelle: www.gartenmonat.de